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Demografie: das älteste Land in Europa
Steigende Lebenserwartung einerseits und sinkende Geburtenraten andererseits führen zu einer starken Alterung der Bevölkerung in Italien. Nun schlagen Ökonomen Alarm.
Nach Erhebungen von Eurostat ist Italien das älteste Land in der Europäischen Union. In dem Land hat die Hälfte der Bevölkerung ein Durchschnittsalter von über 48 Jahren. Zusammen mit Portugal hat Italien den höchsten Prozentsatz an Einwohnern, die älter als 65 Jahre sind – 24 Prozent. Der Anteil der über 80-Jährigen an der Gesamtbevölkerung ist auf 7,7 Prozent gestiegen. 1991 waren es nur 3,3 Prozent. Während die Gesamtbevölkerung seit 1991 um 3,4 Prozent zugenommen hat, hat sich der Anteil der über 80-Jährigen im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt
Die wachsende Zahl der Rentner in Italien wird nicht annähernd durch die Zahl der Neugeborenen aufgewogen. Doch die Bemühungen der rechtsgerichteten Regierung von Giorgia Meloni, eine höhere Geburtenrate zu fördern, blieben bisher erfolglos. Sie konnten den demografischen Niedergang Italiens noch nicht stoppen.
Dieser demografische Trend spiegelt eine Tendenz in der EU wider. Das Durchschnittsalter in der Union ist insgesamt auf 44,5 Jahre gestiegen. Die Zahl der älteren Menschen macht inzwischen mehr als ein Fünftel der Bevölkerung in der EU aus.
Eine Fertilitätsrate von 2 Geburten pro Frau gilt als notwendig, um die Zahl der Bevölkerung stabil zu halten. In den letzten 40 Jahren lag die durchschnittliche Anzahl der Kinder pro Familie in Italien unter 1,5. Die jüngsten Daten liegen sogar unter 1,24 Kinder pro Frau. Die Geburtenrate in Italien liegt weit unterhalb der Sterberate.
Nun gibt es die Forderung, trotz der massiven BIP-Verschuldung von 140,6 Prozent des gesamten BIP, mehr zu tun, um junge Familien finanziell zu unterstützen. Junge Menschen haben Schwierigkeiten, ins Berufsleben einzusteigen und einen festen Arbeitsplatz zu finden. Sie finden auch nur schwer eine eigene Wohnung. Daher hat Italien eines der höchsten Durchschnittsalter für Eltern in der EU, die ihr erstes Kind bekommen. In Italien mangelt es sowohl an wirtschaftlicher Unterstützung als auch an angemessener Infrastruktur für junge Eltern und ihre Kinder. So ist die Kinderbetreuung in Italien teuer und für viele kaum finanzierbar. In Italien bedeutet die Geburt eines Kindes häufig eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen der Eltern und eine Erschwerung ihres Lebens in organisatorischer Hinsicht.
Eine immer unausgeglichenere demografische Struktur gefährdet das ohnehin schon schwache Wirtschaftswachstum und lässt die Befürchtung wachsen, dass Italien sein Renten- und Sozialsystem nicht mehr finanzieren kann.
Mehr Informationen von Eurostat zur Demografie in Europa finden Sie hier.
Bild: Rhamely, Fineas Anton unsplash
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