Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Die erste Modenschau in Italien. Italian Secrets in DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Vor wenigen Tagen jährte sich ein für die italienische Modewelt sehr wichtiges Ereignis: Am 12. Februar 1951, also vor nunmehr 73 Jahren, fand nämlich in Florenz „das“ Ereignis statt, das die Geschichte der italienischen Mode maßgeblich beeinflusst hat.

Der Unternehmer Giovanni Battista Giorgini organisiert in seiner Villa in Florenz die erste Moden-schau Italiens. Vor der internationalen Presse präsentieren die Models Kleidung verschiedener italienischer Hersteller und Modehäuser.

Diese Modenschau war sehr erfolgreich und sorgte dafür, dass von nun an deutlich mehr italienische Mode exportiert wurde: In nur einem Jahr stiegen die Exporte von 125.000 Dollar auf 1,5 Mio Dollar. Dies war auch die Veranstaltung, bei der italienische Mode ihre ersten Schritte auf der Weltbühne machte und dann in die Sala Bianca im Palazzo Pitti verlegt wurde, was wiederum Giorginis Idee war.

Doch wer oder was steckt dahinter? Wie kam es dazu?

Giovanni Battista Giorgini wurde 1898 geboren und stammt aus einer Adelsfamilie aus Lucca. Sein Urgroßvater Carlo war Abgeordneter des Königreichs Italien. Sein Vater, Vittorio Giorgini (1860-1919), half dem Bruder Alessandro im Familienunternehmen im Marmorhandel. Seine Mutter Florence stammte ursprünglich aus der französisch-sprachigen Schweiz, und so wuchs Giovanni Battista Giorgini in einem kultivierten und kosmopolitischen Umfeld auf. Er absolvierte ein klassisches Studium an der Universität von Pisa, mit der Absicht, eine diplomatische Karriere anzustreben.

Im Alter von 17 Jahren meldete er sich als Freiwilliger zur Infanterie, um am Ersten Weltkrieg teilzunehmen. Doch total schockiert von den Schrecken des Krieges förderte er die Christian Youth Association, gleichbedeutend mit der evangelischen Organisation YMCA. Der frühe Tod seines Vaters Vittorio im Jahr 1919 zwang ihn, sich um die Familienunternehmen zu kümmern, die von der Marmor- bis zur Schifffahrtsbranche reichten.

1921 heiratete er Zaira Augusta Nanni, mit der er drei Kinder hatte. 1922 zog er nach Florenz, wo er 1923 beschloss, sein eigenes Unternehmen zu gründen: er eröffnete die „GB Giorgini & Co. Import-Export“ und förderte aktiv toskanische Kunst, Antiquitäten und Kunsthandwerk und unternahm 1924 seine erste Geschäftsreise in die Vereinigten Staaten. Diese Reise war besonders schwierig, da italienische Exporteure damals im Ausland kein hohes Ansehen genossen. Er beschloss, Kontakte zum „Italian House of Columbia University“, zur „Italian American Society“ und zum YMCA aufzubauen und entschied sich gleichzeitig für italienische Handwerkskunst von höchster Qualität.

Die Jahre ab 1929 mit dem Börsenkrach und später dem Beginn des Zweiten Weltkrieges waren für die Familie, wie auch für alle anderen Menschen, äußerst instabil.

Nach dem Krieg erkannte der gelernte Geschäftsmann sofort das Potenzial der damals weltweit nahezu unbekannten italienischen Mode. Damals fand alles, was mit Mode zu tun hatte, in Paris statt.

Und so ergriff Giovanni Battista Giorgini die Initiative, die „Erste italienische High Fashion Show“ in seiner Privatresidenz in Florenz, der Villa Torrigiani, zu organisieren. Die Ausstellung fand am 12. Februar 1951 in Anwesenheit von sechs wichtigen amerikanischen „Käufern“ statt, die, wie er selbst in verschiedenen Interviews sagte, „zum einfachen Höflichkeitsbesuch nach Florenz fuhren“.

Giorginis Einfallsreichtum, die Qualität der Produkte, der Ruf der Käufer und die Unterstützung einiger Journalisten (z.B. Irene Brin, italienische Redakteurin für Harper’s Bazaar), die für die Veranstaltung im Ausland Werbung machten, entschieden über ihren Erfolg.

Es war ein außergewöhnliches Ereignis, denn von diesem Moment an begann die Welt wirklich über italienische Mode zu sprechen. Die zweite Modenschau fand im Juli 1951 in den Sälen des „Grand Hotel“ in Florenz statt. Ab 1952 wurden in der Sala Bianca des Palazzo Pitti in Florenz zwei Modenschauen pro Jahr – eine im Januar und die andere im Juli – organisiert. 1954 wurde das Zentrum für italienische Mode in Florenz gegründet.

Und wer prägte so alles die Modewelt?

Giorgio Armani ist ohne Frage einer der größten noch lebenden, aktiven Modemacher. 1975 gründete er sein Unternehmen. Armanis Mode ist zeitlos, klassisch, elegant. Die Damensakkos von Armani wurden zu einem Markenzeichen. Außerdem gilt Armani als Erfinder der Farbe Greige, einer Mischung aus Grau und Beige, die immer wieder in seinen Kollektionen auftaucht. Der 87 Jährige ist der alleinige Eigentümer der Giorgio Armani S.p.A. – das ist eine tolle Leistung.

Der Sattlermeister Guccio Gucci gründete das Unternehmen 1921 als kleine Werkstatt für Lederwaren. Ab den 1970er-Jahren wurde eine Bekleidungslinie etabliert. Nach langen Familienstreitigkeiten und Übernahmekämpfen erlebte Gucci in den 90ern durch den US-amerikanischen Designer Tom Ford ein Comeback. Seine extrem sinnlichen und dabei eleganten Entwürfe machten das Label wieder begehrenswert.

Auf einen weiteren Designer möchte ich an dieser Stelle noch eingehen: Gianni Versace, der 1994 das berühmte Sicherheitsnadel-Kleid kreierte, das Elisabeth Hurley auf einer Modenschau präsentierte. Seit seiner Ermordung im Jahre 1998 führt die Schwester Donatella das Unter-nehmen im Sinne ihres Bruders weiter.

Rezept der Woche

Und wenn wir auf einer Modenschau sind, wird überwiegend Fingerfood gereicht, was mir, wie alle inzwischen wissen, sehr entgegen kommt. Doch womit erfreuen wir heute unseren Gaumen?

Für meine italienischen Abende, die ich regelmäßig einmal im Monat in Wiesbaden veranstalte, bereite ich sehr häufig „Tortellini-Tomaten-Spiesse“ zu, die sich größter Beliebtheit erfreuen.

Für 20 dieser Spieße benötigen wir:

20 frische Tortellini, gefüllt mit Spinat und Ricotta
20 getrocknete und in Öl eingelegte Tomaten, gut abgetropft; erhältlich bei Porta Vagnu: https://porta-vagnu.de/produkt/getrocknete-kirschtomaten-in-oel-eingelegt-pomodorini-ciliegino-secchi/
20 große Basilikum-Blätter

Für die Marinade:

1 TL abgeriebene Zitronenschale
2 EL Zitronensaft
4 EL Olivenöl (z. B. https://porta-vagnu.de/produkt/olio-extra-vergine-di-olive-verdi/, erhältlich bei Porta Vagnu – Feines aus Italien).
etwas Salz, Pfeffer – beides vorzugsweise aus der Mühle
20 Spieße, ca. 15 cm lang und aus Holz

Zunächst die Tortellini in ausreichend Salzwasser gemäß Packungsangabe garen. Abgießen, kalt abspülen und zum Trocknen auf etwas Küchenkrepp ausbreiten.

Nun für die Marinade das Öl mit der Zitronenschale und dem Zitronensaft in einer Glasschüssel verschlagen. Die abgekühlten Tortellini darin wenden, mit Salz und Pfeffer würzen und abgedeckt mindestens 30 Minuten ziehen lassen (ich bereite die Tortellini häufig bereits am Abend vorher zu, so dass sie über Nacht durchziehen können, was für ein richtig intensives zitroniges Aroma sorgt).

Nun je 1 Tortellino und eine Tomate (sollten sie zu groß sein, einfach halbieren) halb in ein Basilikumblatt gewickelt auf die Spieße stecken. Bei Zimmertemperatur servieren.

Buon appetito!

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta-Vagnu: porta-vagnu.de.

Bild: © unsplash Pamela Hallam, Andreas Rasmussen