INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24
INSA-Sonntagsfrage: Bündnis Sahra Wagenknecht aus dem Stand bei 7 % – vor FDP, Linke, Freie Wähler
Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.
Zum ersten Mal haben wir in dieser Woche das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ in der Potentialanalyse des INSA-Meinungstrends abgefragt. Aus dem Stand käme die neue Partei aktuell auf sieben Prozent. Weitere elf Prozent könnten sich grundsätzlich vorstellen diese Partei zu wählen. Interessant ist, dass fast jeder Zweite (46 Prozent) des zusätzlich möglichen BSW-Potentials ein aktueller Wähler der AfD ist. Knapp jeder Fünfte (19 Prozent), der sich grundsätzlich vorstellen kann das BSW grundsätzlich zu wählen, käme von CDU und CSU. Obwohl die BSW wie eine Abspaltung der Linkspartei wirkt, kommen zwei Drittel ihres zusätzlich möglichen Potentials von AfD und Union. Aber auch ein Fünftel des zusätzlich möglichen AfD-Potentials (19 Prozent) käme aktuell vom BSW, weitere 39 Prozent von CDU und CSU. Ein zusätzlicher Beleg für die vorhandene Schnittmenge zwischen BSW und AfD zeigen sich darin, dass Sahra Wagenknecht nicht nur die beliebteste Politikerin der Wähler der Linkspartei und ihres BSW ist, sondern auch die drittbeliebteste Politikerin der AfD-Wählerschaft. Auch die AfD-Vorsitzende Alice Weidel steht bei den Wählern ihrer Partei auf Platz 1 und bei den Wählern des BSW auf Platz 3.
Das muss man im Hinterkopf haben, wenn man das Ergebnis bewertet, nach dem sich jeder zweite Befragte (51 Prozent) wünscht, dass die AfD von der staatlichen Parteienfinanzierung ausgeschlossen werden soll. 36 Prozent sprechen sich dagegen aus. Hier zeigen sich nicht nur Unterschiede zwischen den Altersgruppen – vor allem die über 60-Jährigen sind überdurchschnittlich dafür, dass der AfD der Geldtopf verwehrt wird – und zwischen Ost (39 Prozent dafür zu 44 Prozent dagegen) und West (53 Prozent dafür zu 34 Prozent dagegen), sondern auch zwischen den Anhängerschaften der Parteien: SPD-, CDU/CSU-, Bündnis90/Die Grünen-, Linke-, Freie Wähler- und FDP-Wähler sind deutlich mehrheitlich dafür (48 – 80 Prozent), dass die AfD von der Parteienfinanzierung ausgeschlossen wird, die Mehrheit der Wähler von AfD und BSW (90 bzw. 47 Prozent) sind mehrheitlich dagegen.
Es scheint mir existenziell für die Demokratie in Deutschland, dass alle demokratisch gewählten Parteien im Bundestag ein Recht auf Gleichbehandlung haben. Es wäre gefährlich, wenn der Eindruck entstünde, dass der demokratische Wettbewerb durch bestimmte Maßnahmen Schaden nimmt.
Hermann Binkert (INSA)
Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).
Sowohl die Union (30 %) als auch die AfD (21 %) verlieren in dieser Woche jeweils einen halben Prozentpunkt, während die Linkspartei (3,5 %) einen halben und die SPD (14,5 %) einen Prozentpunkt hinzugewinnt. Die Werte der Grünen (12,5 %), der FDP (5 %) sowie der Freien Wähler (2,5 %) verändern sich jeweils nicht und das Bündnis Sahra Wagenknecht haben wir in dieser Woche neu in die Potentialanalyse aufgenommen, es kommt aktuell auf sieben Prozent.
Bei den sicheren Wählern verliert einzig die AfD einen Prozentpunkt, während die Werte der übrigen Parteien jeweils unverändert bleiben. Das Bündnis Sahra Wagenknecht kommt hier auf vier Prozent.
Den Anteil an potentiellen Wählern können sowohl die Union als auch die Grünen und die AfD um jeweils einen, die Freien Wähler um zwei und die SPD um drei Prozentpunkte erhöhen. Die FDP und die Linkspartei verlieren hier jeweils einen Prozentpunkt. Das BSW kommt auf elf Prozent an Potential.
Das Negativpotential, also der Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, erhöht sich lediglich bei den Freien Wählern um einen Prozentpunkt. Die Union, die Grünen sowie die FDP verringern diesen Wert jeweils um einen und die SPD um zwei Prozentpunkte. Die Negativpotentiale der AfD und der Linkspartei bleiben jeweils stabil und das BSW kommt auf 30 Prozent.