INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24
INSA-Sonntagsfrage: Union gewinnt, FDP verliert
Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.
Seit dieser Woche ist es offiziell, dass Sahra Wagenknecht eine eigene Partei gründen will. Nach unseren ersten Umfragen zur Akzeptanz einer solchen Partei, kann sie wahrscheinlich mit einem zweistelligen Ergebnis rechnen. Ob das am Wahltag dann tatsächlich so kommt, hängt entscheidend davon ab, ob es ihr gelingt, die häufig zitierte Repräsentationslücke zu schließen.
Wie schwer das für alle politischen Akteure derzeit ist, zeigt unsere aktuelle Kanzlerdirektwahlfrage. Wir wollten wissen, für wen sich die von uns Befragten am ehesten entscheiden würden, wenn sie den deutschen Bundeskanzler direkt wählen könnten. Fünf Kandidaten stellten wir zur Auswahl: Den amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, Oppositionsführer und CDU-Chef Friedrich Merz sowie Alice Weidel und Sahra Wagenknecht. 15 Prozent würden Olaf Scholz wählen, von den Wählern seiner eigenen Partei bekäme er 57 Prozent. Es ist der beste Wert aller fiktiven Kandidaten. Für einen amtierenden Bundeskanzler aber kein überzeugendes Votum. Jeder Neunte (11 Prozent) würde Sahra Wagenknecht zur Bundeskanzlerin wählen. Jeweils jeder Zehnte (10 Prozent) würde für Friedrich Merz bzw. Alice Weidel stimmen. Annalena Baerbock würde derzeit bei einer Kanzlerdirektwahl lediglich jeden Elften (9 Prozent) überzeugen.
Welche Lücke in der Repräsentanz es im Blick auf die vorgeschlagenen Kanzlerkandidaten gibt, zeigt das Ergebnis, dass 38 Prozent der Befragten – und somit die relative Mehrheit – sagen, sie würden sich für keinen der genannten Kandidaten entscheiden. Besonders hoch ist die Zahl derer, die keinen der genannten Kandidaten wählbar finden bei den Wählern der Freien Wähler (49 Prozent), der FDP (47 Prozent) und der CDU/CSU (46 Prozent).
Es wäre bestimmt vernünftig, wenn wahrgenommene Repräsentationslücken nicht nur durch neue Parteien, sondern vor allem durch profilierte Köpfe in den Parteien geschlossen würden.
Hermann Binkert (INSA)
Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).
An der Spitze der aktuellen Sonntagsfrage kann die Union (28,5 %) ihren Vorsprung auf die restlichen Parteien vergrößern: Sie gewinnt einen halben Prozentpunkt hinzu, wohingegen die AfD (22 %) einen Prozentpunkt verliert. Darauf folgen die SPD (16,5 %) sowie die Grünen (13 %) jeweils unverändert. Die FDP (5,5 %) sowie die Freien Wähler (3,5 %) verlieren jeweils einen halben Prozentpunkt und die Linkspartei (5 %) gewinnt wiederum einen halben Prozentpunkt hinzu.
Bei den sicheren Wählern kann einzig die SPD einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Sowohl die Union als auch die Freien Wähler verlieren hingegen jeweils einen Prozentpunkt. Die Werte der restlichen Parteien bleiben jeweils unverändert.
Den Anteil an potentiellen Wählern kann ausschließlich die AfD um drei Prozentpunkte erhöhen. Die Freien Wähler verlieren hier einen, die FDP drei und die Union sogar fünf Prozentpunkte. Die Potentiale der SPD, der Grünen sowie der Linkspartei verändern sich in dieser Woche nicht.
Das Negativpotential, also den Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, kann in dieser Woche die AfD um einen Prozentpunkt und die Grünen um zwei Prozentpunkte verringern. Bei der SPD und der Linke erhöht sich dieser Anteil jeweils um einen Prozentpunkt, bei der Union um zwei, bei den Freien Wählern um drei und bei der FDP um fünf Prozentpunkte.
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